Am Mittwoch, den 23.07.25 fand beim Projekt Weissenhof.Forum der Spatenstich statt. Das Weissenhof.Forum wird ein öffentliches Empfangsgebäude, um die denkmalgeschützte Siedlung zu entlasten und Ankommenden räumlich wie inhaltlich Orientierung zu bieten und ist Teil der Internationalen Bauaustellung 2027 in der Stadtregion Stuttgart (IBA'27).
Genau am 23. Juli 1927 wurde die Ausstellung zur vielleicht berühmtesten Wohnsiedlung der Welt in Stuttgart eröffnet. 98 Jahre später bekommt die unter Denkmalschutz stehende Weissenhofsiedlung ein Informations- und Besucherzentrum.
So lange wie die Siedlung sollte das Besucherzentrum mindestens stehen, denn je langlebiger ein Gebäude, desto nachhaltiger ist es auch. Denn zentraler Gedanke des Entwurfs ist ein konsequentes Energie- und Nachhaltigkeitskonzept, so verzichtet das Gebäude auf ein Untergeschoss, das Tragwerk wird zum größten Teil in Holz- und Lehmbauweise erstellt. Die Chancen, dass die Zeitkapsel, die jetzt bei der Grundsteinlegung eingegraben wird, jemals wieder ans Tageslicht kommt, dürften deswegen äußerst gering sein.
Die Geschichte vom Weissenhof
Die Weissenhofsiedlung gilt in der Architekturgeschichte als eines der bedeutendsten Zeugnisse des Neuen Bauens. Sie war Teil einer Bauausstellung, die der Deutsche Werkbund 1927 mit der Stadt Stuttgart ausrichtete. Sie verfolgte die Vision für zeitgemäßes Wohnen für den berufstätigen, mobilen, gesundheitsbewussten Großstadtmenschen. 17 internationale Architekten, darunter Le Corbusier, Walter Gropius und Hans Scharoun, experimentierten mit Grundrissen, Konstruktionen, Materialien und Haustechnik.
Seit 1958 steht die Siedlung unter Denkmalschutz. 2016 wurde das Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret gemeinsam mit dem Haus Citröhan in die Liste des UNESCO‐Weltkulturerbe aufgenommen. Das Haus Le Corbusier ist seit 2006 bereits ein Museum.